Grundsätzlich ist ein Wechsel der privaten Krankenversicherung für Physiotherapeuten und alle anderen Versicherten problemlos möglich. Aber nicht in allen Fällen sinnvoll. Denn wer den Anbieter seiner PKV wechselt, muss unter Umständen erhebliche Nachteile in Kauf nehmen. Hier erfahren Sie, wann sich der Wechsel der Krankenversicherung lohnt und worauf Sie dabei achten müssen.
Grundsätzlich lässt sich eine private Krankenversicherung nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit ordentlich zum Ende eines Versicherungsjahres kündigen. Dieses ist nicht zwangsweise identisch mit dem Kalenderjahr und kann auch unterjährig sein. Den genauen Termin lässt sich den Versicherungsunterlagen entnehmen. Dabei gilt eine Kündigungsfrist von drei Monaten.
Zusätzlich gibt es die Möglichkeit einer außerordentlichen Kündigung. Um abweichend von der regulären Versicherungsdauer den Vertrag kündigen zu können, muss eine der folgenden Voraussetzungen gegeben sein:
Erhöht die private Krankenversicherung die Beiträge, haben die Versicherten ein Sonderkündigungsrecht. Sie können ihren Vertrag innerhalb von zwei Monaten nach Eingang der Mitteilung zur Beitragsanpassung kündigen. Dies gilt auch, wenn anstelle einer Beitragserhöhung Leistungen reduziert werden sollen.
Angestellte Physiotherapeuten müssen ein Mindesteinkommen vorweisen, um sich privat krankenversichern zu können. Fallen sie unter die Einkommensgrenze, werden sie wieder versicherungspflichtig. Sie können ihre private Krankenversicherung dann innerhalb von drei Monaten kündigen. In diesem Fall müssen sie sich allerdings dann gesetzlich krankenversichern und können nicht den Anbieter ihrer PKV wechseln.
Die private Krankenversicherung zu wechseln ist simpel. Zuerst wird der bestehende Vertrag schriftlich gekündigt. Wird das außerordentliche Kündigungsrecht genutzt, müssen sich die Versicherten in ihrem Schreiben auf den Grund zur Kündigung beziehen. Bei einer regulären Kündigung ist keine Angabe von Gründen notwendig. In beiden Fällen müssen die Vertragsnummer und der Kündigungstermin in dem unterschriebenen Dokument aufgeführt sein. Wir empfehlen, das Kündigungsschreiben als Einschreiben mit Empfangsnachweis zu versenden.
Die neue Krankenversicherung beginnt dann zum Termin der Kündigung, um eine nahtlose Nachversicherung zu garantieren. Bevor der bestehende Vertrag gekündigt wird, sollte allerdings bereits ein Anbieter gefunden sein. Außerdem ist es ratsam, sofern ausreichend Zeit vorhanden ist, mit der Kündigung zu warten, bis die Antragsannahme des neuen Versicherers vorliegt. Denn bei Neuabschluss eines Vertrages müssen die Antragsteller Gesundheitsfragen beantworten. Leiden sie an Vorerkrankungen, kann es passieren, dass der Antrag nicht ohne Schwierigkeiten angenommen wird. Sowohl eine Ablehnung wie auch Leistungsausschlüsse und Risikozuschläge sind möglich.
Neuen Anbieter finden
Vergleichen Sie Angebote, um die optimale PKV zu finden. Als Versicherungsexperte unterstützen wir Sie gerne dabei und beantworten alle Ihre Fragen zur privaten Krankenversicherung.
Vertrag abschließen
Schließen Sie im nächsten Schritt den neuen Vertrag ab. Dabei müssen Sie erneut Gesundheitsfragen beantworten. Um den Antragsprozess zu beschleunigen, sollten notwendige Unterlagen wie Untersuchungsergebnisse, Nachweise und Bescheinigungen rechtzeitig beim Hausarzt angefordert werden.
Bisherige Krankenversicherung kündigen
Erst wenn der neue Vertrag angenommen wurde, wird die bestehende Krankenversicherung gekündigt. Das Kündigungsschreiben sollte als Einschreiben versendet werden und muss vom Versicherten unterschrieben sein.
Die häufigsten Ursachen für einen Wechsel der PKV sind Beitragserhöhungen und bessere Leistungen bei einem anderen Anbieter:
Sind die Leistungen der bestehenden Krankenversicherung nicht zufriedenstellend und bietet ein anderer Anbieter auf dem Markt einen besseren Versicherungsschutz, kann ein Wechsel sinnvoll sein.
Private Krankenversicherer erhöhen in regelmäßigen Abständen ihre Beiträge. So kommt es, dass sich die Prämie nach etwa 20 bis 25 Jahren verdoppelt. Wichtig hierbei ist zu beachten, dass auch andere Versicherer Beitragsanpassungen vornehmen. Eine Kündigung aufgrund steigender Prämien ist nur dann ratsam, wenn die bestehende PKV überdurchschnittlich oft angepasst wird.
Grundsätzlich ist ein Wechsel der privaten Krankenversicherung somit eine Preis-Leistungs-Frage. Bietet ein anderer Versicherer auf dem Markt bessere Leistungen zu demselben (oder einem niedrigeren Beitrag) oder den gleichen Versicherungsschutz zu geringeren Kosten, kann eine Kündigung in Betracht gezogen werden.
Der Wechsel der Krankenversicherung ist für Physiotherapeuten wie auch für andere Versicherte immer mit Nachteilen verbunden. Diese können sogar überwiegen, sodass von einer Kündigung abgeraten wird.
Wenn eine Kündigung und ein Wechsel der Krankenversicherung nicht sinnvoll ist, sollte ein interner Tarifwechsel in Betracht gezogen werden. Diese Option empfiehlt sich nicht nur für Versicherte, die an Vorerkrankungen leiden oder bereits seit vielen Jahren privat versichert sind. Grundsätzlich sollten Privatversicherte immer zuerst den internen Wechsel prüfen.
Dabei bleiben sie bei ihrem derzeitigen Anbieter versichert. Allerdings nehmen sie intern einen anderen Tarif in Anspruch. Der Vorteil dabei ist, dass der Versicherer keine Gesundheitsprüfung durchführt, wenn die neue Absicherung keinen besseren Versicherungsschutz bietet als der bisherige Vertrag. Entscheidend ist außerdem, dass die bereits gebildeten Altersrückstellungen erhalten bleiben.
Der interne Tarifwechsel ist meist auch die beste Möglichkeit, um auf Beitragserhöhungen zu reagieren. Außerdem muss jeder Versicherer seinen Kunden diese Option einräumen. Da keine Gesundheitsprüfung vorgesehen ist, wenn die Leistungen des neuen Tarifs nicht besser sind, steht diese Alternative auch Personen mit Vorerkrankungen offen.
Eine PKV ist eine Entscheidung für das Leben. Doch manchmal ändern sich die Lebensumstände und es bedarf einer Anpassung des Versicherungsschutzes. Die private Krankenversicherung bietet dafür verschiedene Optionen. Sie können Ihre PKV kündigen und wechseln. Oder Sie nehmen einen internen Tarifwechsel vor. Ist der Beitrag zu teuer geworden, kann auch eine Reduzierung des Versicherungsschutzes oder der Ausschluss nicht notwendiger Leistungsbausteine in Betracht gezogen werden.
Es gibt somit viele Möglichkeiten, Veränderungen innerhalb der privaten Krankenversicherung vorzunehmen. Beachten Sie aber, dass diese Folgen haben und auch mit Nachteilen verbunden sein können. Aus diesem Grund ist es unerlässlich, sich vor diesem Schritt umfangreich beraten zu lassen. Unsere Experten stehen Ihnen gerne zur Verfügung und beantworten alle Fragen rund um die PKV und wie Sie als Physiotherapeut Ihre Krankenversicherung wechseln oder Alternativen nutzen können. Vereinbaren Sie hier einen Termin mit uns.
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