Mit einer betrieblichen Altersvorsorge, kurz bAV, können angestellte Physiotherapeuten zusätzlich zur gesetzlichen Rentenversicherung für ihr Alter vorsorgen. Dabei nehmen sie die Entgeltumwandlung in Anspruch, bei der die Beiträge zur Betriebsrente aus dem Bruttolohn entnommen werden. Dadurch fallen Steuerlast und Sozialabgaben geringer aus. Doch wie viel kostet eine betriebliche Altersvorsorge für Physiotherapeuten und sind mit der Betriebsrente Gebühren verbunden?
Grundsätzlich können Physiotherapeuten und alle anderen Versicherten die Höhe ihrer Beiträge selbst festlegen. Sie haben die Möglichkeit, ihre Betriebsrente mit 50 Euro oder auch mit 100 Euro monatlich zu besparen. Damit bietet diese Form der Altersabsicherung ein hohes Maß an Flexibilität. Zudem ist die tatsächliche Belastung aufgrund der Entgeltumwandlung immer geringer. Da der Beitrag aus dem Bruttolohn geschöpft wird, sinken die Steuern und Sozialabgaben, weshalb die Nettobelastung geringer ist als der tatsächlich einbezahlte Beitrag. Ein Beispiel:
Mit bAV | Ohne bAV |
Bruttolohn: 2.500 Euro | Bruttolohn: 2.500 Euro |
Eigenanteil bAV: 100 Euro | |
Steuern: 286,74 Euro | Steuern: 262,44 Euro |
Sozialabgaben: 508,13 Euro | Sozialabgaben: 487,80 Euro |
Nettolohn: 1.705,14 Euro | Nettolohn: 1.649,76 Euro |
Obwohl der Versicherte in diesem Beispiel einen Beitrag von 100 Euro in seine betriebliche Altersvorsorge einbezahlt, beträgt die tatsächliche Nettobelastung gerade einmal 55,38 Euro. Aufgrund der Entgeltumwandlung haben sich die Kosten für die betriebliche Altersvorsorge des Physiotherapeuten fast halbiert.
Wer eine Betriebsrente bespart, muss nach dem Betriebsrentengesetz den Mindestbeitrag erbringen (§ 1a Abs. 1 Satz 4 BetrAVG). Dieser beträgt 1/60 der Bezugsgröße nach § 18 Abs. 1 SGB IV. Damit beläuft sich der Mindestbeitrag für die BAV 2022 auf 246,75 Euro im Jahr beziehungsweise 20,56 Euro im Monat.
Bei dem Höchstbeitrag handelt es sich um den maximalen Betrag, der steuerfrei ist. Bis zu dieser Summe lassen sich die Vorteile der Entgeltumwandlung ausschöpfen. 2018 wurde der steuerfreie Höchstbetrag für Pensionskassen, Pensionsfonds und Direktversicherungen angehoben. Er beträgt nun acht Prozent der Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung für die alten Bundesländer. Somit lassen sich 2022 rund 6.768 Euro im Jahr (564 Euro monatlich) in die betriebliche Altersvorsorge einzahlen.
Bei Abschluss einer bAV müssen Physiotherapeuten keine direkten Kosten bezahlen. Allerdings sieht der Versicherer verschiedene Gebühren vor, die er von den einbezahlten Beiträgen einbehält. Sie schmälern somit das Kapital. Folgende Kosten sind bei einer betrieblichen Altersvorsorge fällig und werden vom Anbieter verrechnet:
Die Höhe der jeweiligen Gebühren variieren je nach Anbieter und können sich erheblich unterscheiden. Daher ist es sinnvoll, die verschiedenen Versicherer auf dem Markt nicht nur im Hinblick auf die Konditionen, sondern auch in Bezug auf die Kosten zu vergleichen. Denn zu hohe Gebühren wirken sich negativ auf die Rendite aus und sorgen dafür, dass die Betriebsrente nicht die gewünschte Höhe erreicht.
Haben Sie noch Fragen zur betrieblichen Altersvorsorge für Physiotherapeuten oder benötigen Sie Unterstützung, um den geeigneten Anbieter für Ihre Betriebsrente zu finden? Wir sind Ihnen gerne behilflich. Vereinbaren Sie hier einen Termin mit uns und lassen Sie sich beraten.