Für Betriebe mit mehreren Fahrzeugen ist es zeitaufwendig, jedes Fahrzeug einzeln zu versichern. Daher bieten viele Versicherer die sogenannte Kfz-Flottenversicherung. Die Flottenversicherung ermöglicht es, alle Fahrzeuge und neu hinzukommende Kfz schnell und unkompliziert zu versichern. Und je nach Anbieter und Tarif ist der Beitrag auch noch günstiger als bei einer Einzelabsicherung. Doch ab wann lohnt sich eine Kfz-Flottenversicherung für ein Unternehmen wirklich?
Die Flottenversicherung bezeichnet einen Rahmenvertrag, in dem der gesamte Fuhrpark eines Betriebes versichert wird. Dafür ist in der Regel eine Mindestmenge an Fahrzeugen erforderlich. Wie viele, ist vom Versicherer abhängig. Im Gegensatz zur Einzelpolice wird also nicht jedes Fahrzeug separat versichert, sondern alle gemeinsam – im Kollektiv.
Eine Kfz-Flottenversicherung umfasst mindestens den gesetzlich vorgeschriebenen Haftpflichtschutz. Darüber hinaus kann sie auch eine Teil- oder Vollkaskoversicherung beinhalten. Früher wurden Flottenversicherungen auch für Privatpersonen angeboten. Heute setzen die meisten Versicherer jedoch einen Gewerbeschein voraus.
Eine Kfz-Flottenversicherung kann sich schon ab wenigen Fahrzeugen lohnen. Die meisten Versicherer setzen mindestens drei oder vier Fahrzeuge voraus, um einen Kollektivvertrag abschließen zu können. Lohnenswert ist die Flottenversicherung vor allem für Unternehmen folgender Branchen:
Sowie für Betriebe mit Mitarbeiter im Außendienst. Aber auch für alle anderen Unternehmen kann sich eine Kfz-Flottenversicherung lohnen. Etwa für Handwerksbetriebe, die ihre Monteure mit den Firmenfahrzeugen zu den Kunden schicken. Oder für Baufahrzeuge im Baugewerbe. Die Entscheidung, ob sich die Flottenversicherung für das eigene Unternehmen lohnt, muss jeder Betrieb selbst treffen.
Pauschal lässt sich aber sagen; je größer die Flotte, desto lukrativer ist die Flottenversicherung. Denn der Versicherer kann das Risiko besser einschätzen. Daher erhalten die Versicherten Preisnachlässe, die gegenüber den Einzelpolicen durchaus rentabel sein können. Allerdings ist der Kollektivvertrag nicht automatisch günstiger als eine Einzelabsicherung. Hier gilt es zu vergleichen.
Die Kosten einer Flottenversicherung lassen sich nicht exakt beziffern. Sie sind von vielen individuellen Kriterien abhängig. Die folgenden Merkmale werden je nach Versicherer bei der Prämienkalkulation herangezogen:
Die Prämie ist somit immer von dem zu versichernden Risiko und dem gewünschten Umfang der Versicherung abhängig. Um den Beitrag zu senken, kann ein Selbstbehalt vereinbart werden. Einige Versicherer bieten weitere Möglichkeiten, wie beispielsweise das Nachrüsten eines Telematik-Systems.
Im Schadensfall kann es zudem passieren, dass der Versicherer die Prämie hochstuft. In diesem Fall sollten Sie überprüfen, ob sich der Schadenrückkauf lohnt. Dann übernehmen Sie die Kosten für den entstandenen Schaden selbst, wodurch der Kfz-Versicherer auf eine Rückstufung verzichtet. Vor allem, wenn der gesamte Fuhrpark betroffen ist, kann Sie ein Rückkauf vor teuren Mehrkosten bewahren.
Prüfen Sie vor Abschluss eines Flottenvertrages, ob die Ersparnis hoch genug ist. Je nach individueller Schadenquote kann es auch sein, dass die einzelne Absicherung der Fahrzeuge günstiger ist als eine Flottenversicherung. Im Umkehrschluss kann ein Kollektivvertrag aber auch die preiswertere Absicherung darstellen. Entscheidend dafür kann sein, welche Form der Flottenabsicherung Sie wählen bzw. Ihr gewünschter Versicherer anbietet.
Je nach Versicherer werden unterschiedliche Arten von Flottenversicherungen angeboten. Die Prämie ist daher auch abhängig von der gewählten Form der Versicherung. Diese unterscheiden sich meist in drei Arten:
Eine Kfz-Flottenversicherung bietet erhebliche Vorteile. Der Verwaltungsaufwand ist geringer und es gibt ein hohes Einsparpotenzial. Zudem verzichten die meisten Versicherer auf die „weichen“ Beitragsmerkmale wie die jährliche Kilometerleistung oder den nächtlichen Abstellort. So spielt es keine Rolle, ob mit den Fahrzeugen 20.000 Kilometer im Jahr zurückgelegt werden und diese nachts an einer Straße parken. Bei einem einheitlichen Beitragssatz für alle Fahrzeuge wird zudem immer gleich ersichtlich, was ein neues Kfz kostet. Darüber hinaus verzichten die Gesellschaften je nach Einstufungsmodell auf den Schadenfreiheitsrabatt. Somit spielt es keine Rolle, wie viel SF-Jahre Sie zur Verfügung haben.
Den vielen Vorteilen stehen aber auch Nachteile gegenüber. Kommt es zum Beispiel zu einem Schaden, ist nicht nur der Vertrag eines einzelnen Fahrzeugs betroffen, sondern der gesamte Fuhrpark. Bei mehreren Schäden kann das zu dauerhaft höheren Kosten für die Flottenversicherung führen. Außerdem ist ein Versichererwechsel nicht leicht zu vollziehen. Gerade bei einer hohen Schadenquote ist das Risiko höher, dass ein neuer Anbieter den Antrag ablehnt.
Pauschal lässt sich also nicht sagen, ob sich eine Kfz-Flottenversicherung für Sie lohnt. Sie müssen alle Vor- und Nachteile berücksichtigen und prüfen, ob Sie von einem Kollektivvertrag tatsächlich profitieren. Insbesondere, wenn Sie nur wenige Fahrzeuge in Ihrem Fuhrpark haben, ist ein Flottenvertrag nicht immer die beste Wahl.
Unsere Versicherungsexperten prüfen gerne für Sie, ob sich eine Kfz-Flottenversicherung für Ihr Unternehmen lohnt. Zusätzlich helfen wir Ihnen dabei, den passenden Versicherer zu finden und Ihren Fuhrpark optimal und bedarfsgerecht abzusichern. Vereinbaren Sie dafür jetzt einen Termin mit uns und lassen Sie sich beraten.